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ZUHAUSE IN BERLIN
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CHÂTEAU ROYAL

Klassische Holzeinbauten, handgefertigtes Mobiliar und zeitgenössische Kunst. Unweit des Brandenburger Tors schuf Gastronom und Kunstkenner Stephan Landwehr mit seinen beiden Partnern Victoria Eliasdóttir und Moritz Estermann einen Ort, an dem Luxus neu definiert wird, das Boutiquehotel Château Royal.
Zuhause in Berlin
AUTORIN: Catherine Hug

Das Ensemble besteht aus zwei denkmalgeschützten Häusern, einem Neubau sowie Dachaufbau, entworfen von David Chipperfield Architects. Eklektisch geht es auch im Innern zu: Die Räume des Hotels sind von Materialien inspiriert, die in der Blütezeit Berlins Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts beliebt waren: farbiger Marmor, Fischgrätparkett, Eiche, Nickel und handgefertigte Craquelé- Fliesen. Und dazwischen immer wieder Kunst in unterschiedlichen Formen. Denn die ist ebenso fester Bestandteil des Konzepts wie die Kulinarik.

Die isländische Köchin Eliasdóttir ist als Culinary Director für alle gastronomischen Bereiche im Château Royal verantwortlich. Saisonal, verfügbar und ethisch vertretbar – so ihr Anspruch an das, was auf den karminroten Emailleplatten der eigens in Frankreich gefertigten Tische landet. Aber auch sonst hat das Dóttir, das Restaurant im Château Royal, einiges zu bieten: Zwischen Gründerzeitarchitektur, Re-Editionen der Stücke von Bauhausdesigner Erich Diekmann und einer Trennwand aus Dallglas fühlt man sich geradewegs in die Zwanzigerjahre versetzt.

An die erinnert auch die Gestaltung der 93 Zimmer. Prägendes Stilelement: maßgetischlerte Holzeinbauten, die in Anlehnung an die Kammern Berliner Altbauwohnungen für eine räumliche Großzügigkeit sorgen und als Regal, Raumteiler und Dekoration fungieren. Dazu Vintage-Möbel verschiedener Epochen sowie eine Reihe eigens entworfener Stücke der Innenarchitektin Irina Kromayer. So wie die Deckenleuchten, die die klassische Laternenform der 1920er Jahre mit Papier und Messing wieder aufgreifen, oder das Bett aus dunkel gebeiztem Holz und einem Kopfteil aus gepolstertem Rattan.

Auch die Polstermöbel, die in exklusiver Kollaboration mit dem Designer Christian Haas entstanden, können als Hommage an diese Ära verstanden werden – bekleidet in dem damals beliebten Mohair-Samt in Loden, Blau, Burgundy, Tabacco und Petrol, für die Gemälde aus dem Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit als Inspiration dienten und die sich selbst in den Craquelé-Fliesen der Bäder wiederfinden.