Das Thema Nachhaltigkeit ist bei wenigen Möbelherstellern so fest verankert wie bei Zeitraum. Doch um einzelne Produkte miteinander vergleichen zu können, fehlte es bisher an einem Bewertungssystem auf Basis einheitlicher Daten. Um das zu ändern, entwickelte das Unternehmen kurzerhand ein eigenes. Wie der „Furniture Footprint“ funktioniert und welche Rolle Transparenz und Vergleichbarkeit in ihrem Unternehmen spielt – für den Designkatalog gaben die Geschäftsführer Birgit Gämmerler und Peter Gaebelein ein exklusives Interview zum Thema Nachhaltigkeit.
WELCHE ROLLE SPIELT DAS THEMA NACHHALTIGKEIT BEI ZEITRAUM?
BIRGIT GÄMMERLER:
Schon die Gründungsphilosophie von Zeitraum war, Ökologie und Design zusammen zu bringen. Nur waren wir damals, vor 30 Jahren, die totalen Exoten in dem Bereich. Denn es gab die Öko-Müsli Szene und die Designszene, aber es gab keine Überschneidung. Mit dem Anspruch, dem Kunden beides anzubieten, waren wir neu. Wir haben uns nie als bewegte Ökos gesehen, sondern als Designer, denn wir finden die Sinnlichkeit des Materials sehr wichtig. Der ökologische Anspruch war für uns selbstverständlich, denn wir waren schon vor 30 Jahren davon überzeugt, dass das Thema zu Recht bald in aller Munde ist. Ich dachte: es geht jetzt ganz schnell. Das Gegenteil war aber der Fall, es wurde immer schlimmer. Das ganze Ökothema war einfach unsexy. Ich hätte es mir aber nie träumen lassen, dass es noch so lange dauert. Jetzt spielt die Zeit für uns, weil die Thematik inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist